2011-06

17. Juni 2011
Unser diesjähriger Pfingsttörn führte uns zum Lauwersmeer/NL.

Sunshine und Gitano war schon frühzeitig im „Jachthaven Nordergaat“ in Lauwersoog eingetroffen.

Leonie, Black Pearl und Hii ... folgten am Freitag.

Nachdem die Boote im Wasser und die Gespanne abgestellt waren, machten wir uns auf den Weg zur Insel Schiermonnikoog. Schon kurz nach dem Verlassen des Hafens hatten wir die Robbengatsluis erreicht. Nach kurzer Wartezeit konnten wir einfahren. Da bei der Robbengatsluis während des Schleusenvorgangs das Wasser immer aus der Schleusenkammer in Richtung Wattenmeer gepumpt wird, um das Lauwersmeer frei von Salzwasser zu halten, ergeben sich zeitweise starke Strömungen in der Kammer. Einige unserer Crews und ihre Boots- und Schleusenhaken bekamen das auch zu spüren.

Nach der sportlichen Betätigung ging es Raus auf die Nordsee. Kurz Richtung Westen, dann entlang des beprikkten Wattfahrwassers , Geul van Brakzand, dank Hochwassers bis zum Bootshafen von Schiermonnikoog. Der Hafen war voll. Wir hatten uns zwar angekündigt, aber an so einem Wochenende ist reservieren auf den Inseln nicht möglich. Zum Glück ist bei unseren Bootsgrößen immer eine Lücke zu finden. Wir lagen zwar im Paket, aber alle dicht zusammen.
 
 


Das Wetter war launisch (ist aber normal, wenn die Crew von Hii … etwas organisiert). Trotz Wind und einiger Tropfen wagten wir später den Weg ins Dorf.

Der Samstagmorgen begrüßte uns mit Schietwetter. In der Nacht waren die Takellagen der Stegnachbarn immer lauter geworden. Es blies und regnete. Eigentlich wollten wir mit der Flut Richtung Ameland starten. Da es aber sehr unbeständig war beließen wir es bei einem Hafentag. Außerdem hatte sich ja Najade angekündigt.

So war die Fahrt für Marion und Jann-Fokko dann auch nicht ganz so weit durch die Waddenzee. Schon frühzeitig hatte sich Jann-Fokko per Funk angekündigt. Trotz Feldstecher und intensiver Beobachtung des Fahrwassers konnte man ihn nicht erspähen. Erst als Najade schon im Wattfahrwasser nach Schiermonnikoog war, wurde sie entdeckt.
Auch Najade legte sich ins Päckchen.
 
 


Nach den üblichen Hafenformalitäten gingen wir gemeinsam in den Ort.

Da der Wetterbericht keine wirkliche Verbesserung versprach, beschlossen wir am Sonntagmorgen wieder den Weg ins Binnenland zu suchen. Bei Hochwasser legten wir ab Richtung Schiermonnikoog.
 


Als wir in die Hafeneinfahrt von Lauwersoog einbogen wurden die Tore der Robbengatsluis geöffnet und das Signal sprang auf „grün“. Wir konnten ohne Wartezeit einfahren. Perfekt.

Nach verlassen der Schleuse folgten wir der Zuider Ee nach Süden durch das Lauwersmeer, vorbei an Oostmahorn, dann Richtung Westen ins Dokkumer Djip. Beim Yachthafen Lunegat (Dokkumer Nieuwe Zijlen) hatten wir ein wenig Wartezeit vor der Willem Lorèsluis. Nach dem Schleusenvorgang mit wenig Hub folgen wir nördlich dem Dokkumer Grootdjip. In der Nähe von Oostrum legten wir an einem der vielen Rastplätz an. Schnell waren einige Grills auf dem benachbarten Radweg bestückt.
 


Hier zeigte sich dann der Unterschied zum „typisch deutschen“ Umgang: keiner der holländischen Radfahrer regte sich über die unsachgemäße Besetzung ihrer Fahrbahn auf, sondern ausnahmslos wurde uns ein „Hallo, eet smakelijk“ gewünscht.
 
 
 
 


Aber auch die schönste Pause ist mal vorüber und wir wollten ja noch nach Dokkum. Mit Booten unserer Größe kann man direkt in „Het Grutdjip“ in den Admiraliteitshaven (Admiraliteitshus von 1652) einfahren. Und siehe da, trotz Pfingstwochenende war noch ein ganzer Steiger frei.
 
 


Dort wo die Dickschiffe anlegen, in der Baantjegracht und der Zuidergracht war alles gerammelt voll. Auch Dokkum wollte erkundet werden. Einige ließen sich dann auch in einem Café direkt an der Gracht nieder, um das mittlerweile schöne Wetter zu genießen. Andere genossen ein Eis.
 
 


Über Nacht tröpfelte es wieder ein wenig. Es war Pfingstmontag. Die Crew von Najade musste am Dienstag wieder Arbeiten. Wir wählten eine Strecke auf der wir möglichst weit zusammen fahren konnten. Nach dem Ablegen fuhren wir jetzt gen Osten auf dem Dokkumer Grootdjip. Kurz nach Passieren der Schreiersbrug bogen wir Südlich in einen schalen Kanas zur Strobosser Trekfeart ab. Wir folgten der Strobosser Treakfahrt weiter und querten dabei den Nije Swemmer. Am Ende bogen wir Richtung Backbord ab und legten kurze Zeit später in Kollum kurz vor der Hessebrug an. Der Magen knurrte. Also ab in den Ort um etwas essbares zu suchen.

Später dann mussten wir uns von Najade trennen. Najade folgte dem Sylster Ryd Richtung Norden. Die verbliebenen 5 Boote Richtung Süden weiter der Strobosser Trekfeart folgend. Kurz vor Gerkesklooster in Sichtweite des Prinses Magrit Kanaal's ging es an backbord in De Lauwers. Ein kleines beschauliches Flüsschen, an dessen Zufahrt ein großes Schild steht. Was auf dem Schild stand war nicht genau zu entziffern!?! Na ja, kann nicht so Wichtig sein, war es dann aber doch!!!

In schönen Schleifen ging es über das platte Land, de Lauwers ging ins Zijldiep über. Kurz vor dem kleinen Ort Pieterzijl wieder ein Schild. Irgendetwas von „Zelfbediening van bruggen en sluizen met sleutel“, AHA???, stand auch vor ein paar Kilometern auf dem Schild. In diesem Moment fiel mir ein, dass Jann-Fokko und ich vor Monaten in Delfzijl bei einem Brückenwärter einen Schlüssen gegen Pfand erworben hatten. Sollte der etwa auch hier passen...?
Heike und Ayleen wurden mit Schlüssel vor der Brücke abgesetzt. Heike las die „Instructie“ und drückte auf Bedientableau irgendwelche Knöpfe. Einen kurzen Moment später ertönte ein Warnton und die Schranken für den Autoverkehr schlossen sich.
Ohne großartig aufstoppen zu müssen konnten 4 Boote die Fahrt fortsetzen. Nachdem die Brücke sich wieder im Urzustand befand, stiegen Heike und Ayleen mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck wieder zu. Weiter ging es auf dem Muntjesylster Ryd und dem Munneke zijlsterriet. Da es schon relativ spät war und bis zu unserem Tagesziel Zoutkamp noch eine Schleuse zu passieren war, rief ich schon recht frühzeitig auf Kanal 85 die Friese Sluis an. Es meldete sich die Verkehrswacht Lauwersoog. Meinen die etwa uns? Kann nicht sein! Erstmal Horchen! Niemand meldet sich! Nach einem weiteren Versuch, meldet sich wieder Lauwersoog. Also Mut und antworten: Ich wollte eigentlich die Friesesluis...? Ja, Ja, ist OK, kummt man ran, ich mache de Sluis klaar!
Super es klappt noch mit dem Schleusen.
Aber wo ist die Schleuse? Es sind zwar grüne Signallampen vorhanden, aber eine Kammer ist nicht zu erkennen. Wir tasten uns vorsichtig vor. Ich fahre vorsichtig bis vor einer Betonmauer unter einer Brücke, um festzustellen, dass wir uns bereits in der Kammer befinden. Kein Mensch zu sehen! Wie von Geisterhand schließt sich unmittelbar nach dem zweiten Boot hinter uns das Tor. Ach so, fernbedient, deswegen Lauwersoog am Funk! Da sich das Dach der Flipper nur ca. 20 cm unterhalb des Betons der Brücke befindet, hoffe ich dass nicht noch mehr Wasser in die Kammer gepumpt wird. Der Pegel fällt, welch ein Glück!

Nach zwei weiteren Schleusungen konnten alle Boote in den Yachthaven Hunzegat einlaufen. Nach der Anmeldung bei der Hafenmeisterin, reservierte uns Heinz Plätze in einer Pizzeria im Ort. Wegen eines Hafenfestes war alles überfüllt. Gegen Abend folgte ein Verdauungsspaziergang durch den Hafen mit den geschmückten Fischerbooten.

Am Dienstag ging es zurück zum Ausgangspunkt. Wir fuhren über die Zoutkamperril nordwestlich zum Lauwersmeer und liefen gegen Mittag wieder im Jachthafen Noordergat ein. Die Boote wurde geslippt und es ging wieder nach Haus.