Anmotoren 2019 05.04.2019 - 08.04.2019

 

Aprilwetter oder warum man seiner Frau nicht widersprechen sollte noch eine weitere Hose einzupacken.

 

05.04.2019

 

Für das diesjährige Anmotoren wurde die Verladerampe im Hafen Norddeich (53.626913, 7.161409) als Startpunkt bestimmt, da Inselhopping angedacht war. Des Öfteren wurde von hier gestartet, da zumindest Norderney tidenunabhängig angelaufen werden kann.

Nun ist das Wattenmeer ein Fahrgebiet, welches nicht bei jeder Wetterlage befahrbar ist. So wurden die Vorhersagen für Wind und Welle aus den verschiedenen Quelle an den Tagen vorher hin und her verschickt und diskutiert.
Je näher aber der Starttag kam, desto besser wurden die Prognosen.

Was ein bisschen, weil zwar nicht schön aber ungefährlich ignoriert wurde, war der Regen.

Werner mit seiner Stöpsel war schon donnerstags in Norddeich angereist, weil er die Gelegenheit nutzen wollte noch Freunde zu besuchen. Dadurch rechnete er sich genügend Zeit aus sein Boot aufzutakeln.

Leider regnete es Freitag in Strömen. Er, Heinz, Alfred, Günther und sein Smutje Thomas hatten nach dem Slippen die erste Garnitur Klamotten vollkommen durchnässt. Erst als Frank mit der Black Pearl anreiste, hörte der Regen langsam auf, so dass er und Wilke, der noch etwas später ankam, trocken die Boote zu Wasser lassen konnten.

Also alle Boote auf nach Norderney.

 

 

Die Vereinsmitglieder des Sportboothafens (53.702941, 7.167186) waren gerade dabei die Stege zu Wasser zu lassen, als die 6 Boote einliefen und nach einem Liegeplatz fragten.
Der Hafenmeister war zwar leicht erstaunt über den frühen Besuch, wies aber Liegeplätze an, wo die Boote den arbeitenden Vereinskameraden nicht im Weg lagen.

 

 

Weil es doch recht trüb und kalt war und nach den Strapazen beim Slippen entschloss man sich das Abendmahl im neysPlace, einem gehobenen Lokal an Hafen zu sich zu nehmen. Übersichtliche Portionen zu Inselpreisen, aber auf hohem handwerklichen Niveau verhalfen den Skippern zu einer Grundlage um den Abend auf Werners Boot ausklingen zu lassen.

 

06.04.2019

 

Einer fehlte noch. Jann-Fokko kündigte sich für nach Feierabend in heimatlichen Betrieb an.

Das Wetter wurde immer besser und so beschloss man ihn in Norddeich abzuholen. 

Kaum in Hafen angekommen, halfen viele Hände sein Boot startklar zu machen und ins Wasser zu bringen. Eine reife Leistung, die einem Boxenstopp der Formel 1 um nichts nachkommt.

 

 

Mit mittlerweile 7 Booten ging es an Norderney und Baltrum vorbei nach Langeoog (53.727569, 7.496782). Dort war man noch mehr von unserem Eintreffen überrascht. Die Hafenmeisterin hatte quasi ihren ersten Arbeitstag mit Kundschaft und dann kam da eine ganze Armada an Booten eingelaufen.
Die anfänglich mangelnde Routine mit der EDV des Hafens erledigte sich dann mit jedem Kapitän, der sein Boot anmeldete.

 

 

Für Frank hatte der Besuch der Insel eine ganz besondere Bedeutung. Sein Vater konnte als Bahnbeamter vergünstigt auf der Insel Urlaub machen und so kam er nach über 50 Jahren endlich mal wieder auf die Insel, wo er als Steppke unvergessene Erfolge beim Rollerrennen erzielte.

 

 

 

Im Windschatten der „Kajüte im Hafen“ wurden Tisch, Stühle und der Grill aufgebaut um Janns mittlerweile traditionellen Grillsachen zuzubereiten und den Abend ausklingen zu lassen.

 

 

 

Zu einer Schrecksekunde kam es dann, als die letzten zu ihren Booten gingen. Heinz, als vorletzter am Steg liegend, machte beim Einsteigen einen falschen Schritt und verlor dabei den Halt und um nicht irgendwo anzuschlagen wählte er das Wasser als Landeplatz. Durch die vollgesogene Montur gelang es ihm nicht alleine auf den Steg zu klettern. Glücklicherweise hörte Alfred den Einschlag und eilte ihm zu Hilfe. Nur gemeinsam konnte Heinz über die Badeleiter ins Boot gebracht werden und wärmte sich anschließend mit einer mitternächtlichen Dusche.
Dies zeigt, wie schnell ein falscher Schritt zu einer gefährlichen Situation führen kann und dabei muss noch nicht einmal Alkohol im Spiel sein, denn Heinz trinkt keinen.

 

07.04.2019

 

 

Kaiserwetter angesagt. Um dieses auszunutzen sollte Juist angefahren werden, aber nicht ohne einen Abstecher nach Accumersiel zu machen um im überregional bekannten Fischfeinkostgeschäft Rinjes das Mittagessen einzunehmen.

 

 

Entlang der Prickenwege an den Inseln vorbei, mussten wir nach dem Einlaufen im Hafen feststellen, dass wir dort nicht erwünscht waren. Die von den anderen Inseln erwähnte Arroganz der Juister entfaltete sich in seiner vollen Pracht. Keine guten Worte waren erfolgreich die Verantwortlichen dazu zu bewegen uns irgendwo festmachen zu lassen.
Kurzerhand wurde der Plan geändert und Greetsiel als neues Ziel bestimmt. Nach kurzer Rückfrage an der Schleuse Leysiel machten wir uns auf den Weg dorthin.
Schleusentor und Hubbrücke wurde just in time geöffnet und die Boote schleusten hinter den Deich.

 

 

Die Fahrt von der Schleuse bis nach Greetsiel (53.502458, 7.099404) nimmt noch eine gute halbe Stunde in Beschlag, da die Boote sich alle an die Geschwindigkeitslimitierungen halten, die im Naturschutzgebiet gelten.

Kaum waren die Boote am Steg gesichert, wurden wir schon von einem Clubmitglied zum Anleger eingeladen. Der Hafenmeister hatte Urlaub und so wurden die Liegegebühren in den dafür vorgesehenen Briefkasten hinterlegt. Die Sanitäranlagen sind auf dem Clubschiff per Zahlencode erreichbar und dadurch war das Wichtigste gesichert.

Günter nutzte die Gunst der Stunde und packte seine neu erworbene Drohne aus um Luftbildaufnahmen der Boote und der Besatzungen zu machen. Sehr interessant, was die Technik heute alles bietet.

 

 

 

 

Bei der Frage nach fester Nahrung kam spontan der Grieche mit seinem Lokal „Zorbas“ ins Gespräch, der ohne Gegenstimme auserkoren wurde.
Der Inhaber erkannte recht schnell, dass einige nicht nur Hunger sondern auch entsprechenden Durst hatten und spendierte den ein und anderen Ouzo. Da nicht jeder dem Nationalgetränk frönen wollte, wurden die noch unangetasteten Gläser quer verschoben und erhöhten die Schlagzahl der Durstigen.

Richtig kuschelig wurde es dann im Anschluss als sich alle Mann auf der Smurf trafen um ein Fachgespräch nach dem anderen zu führen.
Der Abend endete dann recht spontan mit der zeremoniellen Überreichung des TBCO-Wimpels an Günter.
Willkommen im Club.

 

 

08.04.2019

 

Mit auflaufendem Wasser sollte die Rückfahrt nach Norddeich angetreten werden. Dies erlaubte den Kapitänen nach dem Frühstück einen Rundgang durch Greetsiel, nicht ohne an einer Eisdiele anzuhalten.

Als es an der Zeit war machten sich die Boote auf den Rückweg.

 

 

Schon im Layhörner Sieltief merkte man, dass der Wind aufgefrischt hatte. Richtig fiel das aber erst nach der Seeschleuse auf. Das Wasser war so ruppig, dass das Fahren kaum noch Spaß machte.
Der Fahrweg entlang des Deiches war in den Karten nicht mehr vermerkt, so dass uns nichts Anderes übrigblieb als den langen Weg entlang des Prickenweges zu nehmen. Nur bei der letzten Kehre wo es weit ins Norderneyer Seegatt geht, entschloss sich Jann als vorrausfahrendes Boot übers Watt zu fahren um Meter Fahrweg einzusparen. Der Wasserstand war ausreichend um den eigentlich ungeliebten Weg über den Sand zu wählen.

Fast nicht mehr erwähnenswert ist das routinierte „Boote aus dem Wasser holen“. Jeder hilft jedem bis auch das letzte Boot reisefertig auf dem Trailer steht.