2018-11 Abmotoren

Abmotoren 23.11 – 26.11.2018

 

Freitag 23.11.2018

Ein scheinbar nicht enden wollender Sommer wurde uns in diesem Jahr beschert. Vielleicht war die Hoffnung, dass dieser sich bis zum Ende des Herbstes ausdehnt der Grund warum das Abmotoren auf einen so späten Termin gelegt wurde.

Die Prognose ein paar Tage vor der Fahrt sahen auch noch sehr vielversprechend aus.

 

 

Allerdings waren die Scheiben der Black Pearl und des Zugfahrzeuges stark vereist, als der Skipper sich auf den Weg machen wollte.

 

 

In Haren an der Ems (52°47'06.9"N 7°14'49.1"E) angekommen strahlte die Sonne dann auch, wobei man den scharfen Wind tüchtig merkte.

Die Black Pearl war fertig zum Wassern als das Gespann der Leonie auf das Hafengelände fuhr. Heinz hatte mit dem Hafenmeister die Übergabe der Münzen für den Schlagbaum abgesprochen und die Boote gingen nacheinander zu Wasser.

Am Steg vertäut wurde zuerst der Landanschluss gelegt und die Heizlüfter in Betrieb genommen.

Während Heinz die Formalitäten mit dem Hafenmeister erledigte, gingen auch die Smurf, Hii… und Stöpsel zu Wasser.

Lediglich Najade fehlte abgesprochener Maßen, da Jann zuerst seinen Betrieb managen musste. Dafür bereicherte er die Kapitäne mit ofenfrischen Haxen, die er nach Feierabend in sein Wohnmobil packte und nach Haren brachte.

 

 

Ursprünglich wollte man diese unter dem Vordach des Hafengebäudes verzehren, aber nach dem die Sonne unterging dominierte der Wind dermaßen, dass man sich entschloss die Plicht der Stöpsel zu nutzen.

Kuschelig beengt verbrachte man den Abend auf dem Boot bis es Zeit zum Schlafen war.

Samstag 24.11.2018

Der Morgen begann trüb und die Sonne sollte sich auch für den Rest der Fahrt nicht mehr richtig blicken lassen. Jann war schon mitten in der Nacht mit seinem Wohnmobil aufgebrochen, musste er doch die Türen seines Betriebes für seine Mitarbeiter öffnen.

Nach dem Frühstück verließen die Boote den Hafen Richtung Surwold. Nachdem das Hafengebiet von Haren passiert war, ging es in Gleitfahrt zur Schleuse Hilter. Nachdem der Schleusenwärter die Einfahrt auf grün setzte, ließ Heinz einen Funkspruch an die anderen Boote. Wollte die Leonie doch nicht mehr starten. Die Instrumente zeigen eine viel zu niedrige Spannung der Batterien an. Alle Versuche den V8 ans Laufen zu kriegen blieben erfolglos.

Kurzentschlossen nahm die Black Pearl die Leonie an die Schleppleine und zog das Boot zurück nach Haren.

 

 

Dort besorgte sich Heinz auf die Schnelle 2 neue Batterien, die den Motor aber auch nicht zum Laufen brachten. Ein Zischen im Motor ließ Schlimmeres befürchten. Erst in der Woche nach der Fahrt fand Heinz heraus, dass ein Zylinder voll Wasser stand, beide Abgaskrümmer hatten das Zeitliche gesegnet.

Diese Diagnose konnte natürlich vor Ort nicht gestellt werden, daher blieb Heinz nichts Anderes übrig als sich zur Sliprampe ziehen zu lassen und die Leonie aus dem Wasser zu holen.

Frank machte sich mit der Black Pearl auf den Weg den Anderen zu folgen. Die hatten zwar einen Zwischenstopp eingelegt, dennoch war zu weit weg um sie einholen zu können.

So hatten die Anderen bereits im Yachtclub Surwold (53°00'27.5"N 7°29'37.5"E) festgemacht und saßen im Vereinsheim mit dem Hafenmeister und seiner Frau. Auch die Najade lag am Steg. Hatte Jann sie nachmittags zu Wasser gelassen und sich dann gleich wieder zu einer Firmenfeier verabschiedet.

Als die Black Pearl einlief, war es stockdunkel. Als Frank dann das Vereinshaus betrat staunte er nicht schlecht, denn auch Heinz saß da. Er war mit seinem Gespann nach Surwold gekommen um noch mit den Anderen zu essen.

Auf Empfehlung der Hafenmeisters besuchte man das Gasthaus Ruhe, Hauptstraße 74, welches für seine üppigen Schnitzel berühmt ist. Also alle Mann in Heinz Q7. Zumindest auf der Rückbank ging es zu wie in alten Penälerzeiten, aber besser als zu Fuß zu gehen.

Wieder zurück im Hafen wurde Heinz nun endgültig verabschiedet und die Anderen gingen in die Kojen, denn für den nächsten Morgen hieß es früh aufstehen.

Sonntags werden die Schleusen nur bis 14:00 Uhr bedient und Tagesziel sollte Leer sein. Auf dem Küstenkanal gilt vmax 12km/h und 3 Schleusen lagen zwischen Startpunkt und dem Tidengewässer.

 

 

Sonntag 25.11.2018

Mitten in der Nacht hatte sich Jann zur Najade bringen lassen. Mit wenig Schlaf brach er mit den Anderen auf.

Kurz vor der Schleuse Herbrum empfingen die Boote eine Meldung der Revierzentrale, dass aufgrund eines hohen Verkehrsaufkommens 24 Stunden geschleust wird, die Eile hätte nicht zu sein brauchen.

Im Unterwasser der Schleuse entfaltet die Ems dann ihre ganze Pracht. Eigentlich hat das nicht mehr viel mit Wasser zu tun. Es hinterlässt den Eindruck einer zähen, puddingartigen Masse. Soviel Schlick befindet sich dort, was dem ständigen Ausbaggern der Ems für die Meyerwerft geschuldet ist.

In Leer hieß es dann noch die Seeschleuse zu passieren. Der Schleusenwärter, überrascht überhaupt noch Sportboote anstehen zu haben, ließ uns mit einem Berufsschiff schleusen und informierte auch den Hafenmeister, der uns die Rathausbrücke öffnen musste.

Im Stadthafen angekommen erwartete er uns und wies uns die besten Plätze zu. Eigentlich der Liegeplatz eines Rundfahrschiffes, welches aber den Betrieb für dieses Jahr schon eingestellt hatte.

Wieder musste die Stöpsel als Sammelunterkunft herhalten, während mit einer Hand auf dem Steg gegrillt wurde.

Der Abend wurde mit gutem Essen, guten Getränken, vielen guten Tipps für das Bootfahren und einigen Anekdoten verbracht.

Montag 26.11.18

Wer gedacht hatte am Vortag bereits früh aufstehen zu müssen, der wurde jetzt eines Besseren gelehrt. Mit dem Hafenmeister wurde 7:00 Uhr ausgemacht um die Brücke zu öffnen, 7:15 Uhr war mit dem Schleusenwärter für die Schleusung verabredet.
Wilke und Werner wollten zeitig wieder in Haren sein, um im Hellen noch die Boote aus dem Wasser holen zu können.

Auf ein Zeichen öffnete der Hafenmeister die Rathausbrücke, mitten im Berufsverkehr. Alle Boote fuhren zügig durch um den Autoverkehr nicht mehr wie notwendig zu behindern.

Noch im Dunkeln fuhren alle der ortkundigen Hii… hinterher bis die Sonne langsam hinter der Wolkendecke aufging und das Fahrwasser sichtbar werden ließ.

Die Schleusungen verliefen ohne große Wartezeiten, so dass der Zeitplan gut eingehalten werden konnte.

 

 

Auf der Fahrt nach Haren entschied sich Frank dann auch sein Boot aus dem Wasser zu holen und die Option noch einen Tag dranzuhängen nicht zu nutzen. War er doch zu sehr durchgefroren und äußeren Bedingungen waren gut sich halbwegs trocken auf den Heimweg machen zu können.

Verlassen von den Mitfahrern, folgten dann auch die Najade und die Hii… und brachten die Boote auf die Trailer.

Nächstes Jahr im Frühjahr sehen wir uns wieder zum Anmotoren.