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2022-06 Pfingsten


Pfingsttörn in den Niederlanden 03. Juni – 07. Juni 2022


Der traditionelle Pfingsttörn startete erstmals in Dalfsen an der Overijsselsen Vecht.


Die Slipanlage des kleinen Hafens wird immer wieder sehr gut bewertet und die Nutzung ist obendrein noch kostenlos.


Freitag, 03.06.:


NAJDE, STÖPSEL und Hii... hatten sich für Freitag in Dalfsen angekündigt.


Beim Hafenmeister war unsere Ankunft gemeldet. Zudem wollten wir die erste Nacht dortbleiben und hatten Liegeplätze reserviert.


Nacheinander trafen die Gespanne ein und die Boote wurden geslippt. Auf dem öffentlichen Parkplatz in der Nähe konnten die Gespanne abgestellt werden.


Zuerst gab es Tee und Kaffee mit Kuchen am Hafen.


Bei herrlichem Wetter erkundeten die 3 Crewes danach den Ort. Das Dorf Dalfsen hat ca. 8000 Einwohner. Gegenüber dem Dorf steht, inmitten eines schönen Waldes, das 1320 erbaute Schloss Rechteren, das schon seit etwa 600 Jahren vom Adelsgeschlecht der Grafen von Rechteren-Limpurg bewohnt wird.


Im proppevollen „Grand Café de Fabriek“ in unmittelbarer Nähe zum Hafen konnte ein Tisch ergattert werden.


Es wurde gut gespeist und gutes kaltes Bier getrunken.


Samstag 04.06:


Dummerweise hatten die Männer den Frauen von der vorhergehenden Männertour von Zwolle‘s Fußgängerzone berichtet. ☺


Da MELODY und SMURF sich erst für den späten Nachmittag angekündigt hatten beschlossen wir, den schönen Hafen von Zwolle erneut aufzusuchen.


Nach dem Ablegen am Morgen tuckerten wir flussabwärts Richtung Schleuse Vechterweerd. Dort konnten wir ohne Wartezeit direkt mit 2 weiteren Booten einfahren. Weitere Hindernisse gab es nicht für die folgenden 15 km auf der Vecht. Nach Einmündung ins Zwarte Water fuhren wir Richtung Süden.


Kurz nach der Twistvlietbrug folgten wir dem Zwarte Water in Richtung Stadtmitte von Zwolle. Der alte Stadtkern von Zwolle ist immer noch sternförmig von Grachten umgeben.


Dort befinden sich prima Liegemöglichkeiten an Fingerstegen. Man liegt unmittelbar an der Fußgängerzone mit vielen Geschäften.


Es war wieder richtig was los in der Stadt.


Gegen Nachmittag legten wir ab und folgten dem Zwarte Water Richtung Norden. Nach einiger Zeit fuhren wir an Hasselt vorbei. Dort legten wir diesmal nicht an, sondern folgten weiter dem Zwarte Water.


Auf der Schnellfahrstrecke zwischen Hasselt und Zwartsluis durfte etwas Gas gegeben werden.


In Zwartsluis angekommen bogen wir direkt in das Meppelerdiep ab. Vor der Beukerssluis mussten wir einige Zeit warten. Es herrschte reger Autoverkehr und für jede Schleusung muss die Straßenbrücke an der vielbefahrenen Kreuzung geöffnet werden.


Zwischenzeitlich hatte sich Olliver von der MELODY gemeldet. Das Boot war im Wasser und er wollte uns entgegenfahren.


Nach passieren der Beukerssluis folgten wir der Beukersgracht und dann der Belterwijde Richtung Norden. Kurz nach der Brücke in Blauwe Hand, unter deren festen Durchfahrt wir noch „grade so“ drunterdurch konnten, meldete sich Oliver über Kanal 77. „Ihr seid soeben an uns vorbeigefahren. Wir legen ab und folgen euch.“


Es war nur noch ein kurzes Stück zum Tagesziel dem Yachthafen De Zuidercluft in Giethoorn.


Jann-Fokko, der sich für den Törn um Liegeplätze gekümmert hatte, konnte in Giethoorn nicht reservieren, da dort keine Reservierungen vorgenommen werden. Also waren wir gespannt, ob etwas frei war. War es! Zumindest für Boote. Die Womo-Plätze waren alle belegt.


Kurz nachdem STÖPSEL, NAJADE und Hii... an den Fingerstegen festgemacht hatten, traf MELODY ein.


Freudig wurde die Crew von MELODY begrüßt. Skipper Oliver war im letzten Jahr bereits bei beiden Männertouren dabei. Die Crew, Andrea und Livia, begleiteten den TBCO das erste Mal.


Schnell wurde eine der fest installierten Sitzgruppen geentert, um den Grill und das Salatbuffet aufzubauen.


Als sich alle gesetzt hatten, traf SMURF ein und konnte an dem noch freien Fingersteg anlegen.


In großer Runde konnte bis spät am Abend gegessen und getrunken werden.


Sonntag 05.06.:


Am Sonntagmorgen war es deutlich kühler und windiger.


Nachdem alle Boote aufgeklart waren, wurde abgelegt und dann in Richtung Norden auf dem Kanaal Beukers Steenwijk abgebogen.


Einige Klappbrücken später war Steenwijk erreicht. Dort fuhren wir weiter auf dem Kanaal Steenwijk-Ossenzijl bis zum Recreatiecentrum De Kluft. Da der Brückenwärter seine Mittagspause genoss, suchten wir das Buitencentrum Weeribben auf, um ein Softeis zu essen. Kurze Zeit später ging es schon wieder weiter, um südlich in die schöne Kalenbergergracht abzubiegen.


Dieser Wasserweg ist wirklich sehr beschaulich. Eine Durchfahrt ist sehr zu empfehlen.


Die Fahrt endet dann im Giethoornesche Meer, welches wir Richtung Westen in den Valsche Troog verließen.


Kurze Zeit später war Blokzijl erreicht. Es konnten nicht alle Boote in die Schleuse einfahren. 2 mussten den nächsten Schleusengang abwarten. Die Liegeplätze waren Dank Jann reserviert. Es war hier nun deutlich voller als noch beim Anmotoren der Männer Anfang Mai.


Im Rahmen eines Spaziergangs wurde das schwimmende Hafenmeisterbüro aufgesucht, um die Anmeldevormalitäten zu erledigen.


Jann hatte einen Tisch im Restaurant Sluiszicht reserviert. Leider hatte sich die Bedienung statt 18:00 Uhr, 8:00 (20:00) Uhr notiert. So waren wir 2 Stunden zu früh. Da alle einen Bärenhunger hatten, ließen wir uns trotz tröpfelndem Regen auf der Außenterrasse unter Schirmen nieder.


Als das Essen serviert wurde, war aus dem Tröpfeln ein Guss mit steifer Brise geworden.


Die Szenerie glich der der Episode mit Beatrice Richter, Rudi Carell und Dieter Krebs. Herrlich!!!


Leider versäumter wir nach dem feuchten Mahl einen Tisch im Inneren des Restaurants zu kapern. Die Crews suchten jeweils das Innere der trockenen Boote auf. Diesmal ging es früher in die Koje.


Montag 06.06.


Der Morgen begrüßte uns wieder mit besserem Wetter. Smurf musste bereits wieder die Heimreise antreten. Nach Verabschiedung von Christina, Wilke und Grietje machte sich die Crew wieder in Richtung Schleuse Blokzijl, um den direkten Weg zum Slip in Beulaeke Haven einzuschlagen.


Alle weiteren Boote legten Richtung Süden ab. Es wurde das Vollenhovermeer und das Kadoelermeer passiert. Bei Einfahrt in das Zwanendiep wurde es aufgrund des stürmischen Seitenwindes richtig ruppig.


Es wurde der Haven De Belt an der Zufahrt zum Scheepvaargat angseteuert. Hier musste sich auch die Crew von MELODY, Andrea, Oliver und Olivia, verabschieden. Sie mussten den weiten Heimweg Richtung Hessen antreten.


Die verbliebenen Boote fuhren über das Scheepvaartgat, Goot und Ganzendiep Richtung Kampen. Während des Schleusenvorgangs vom Ganzendieps zur Ilssel fingen es an zu Schütten.


In einem Hardtopboot macht einem das nicht viel aus. Allerdings muss man die Leinen fieren und dabei wird man nass.


Kampen ließen wir „rechts liegen“. Das Tagesziel war Hattem, südlich von Zwolle. In gemütlicher Gleitfahrt machten die Scheibenwischer bei Dauerregen einen guten Job. Der Hafenkanal und die Hafeneinfahrt zur Ijsseldelta Marina Hattem sind recht eng. Der Hafenmeister wurde über Kanal 31* angerufen. Dieser antwortete auch prompt und wies uns Plätze zu.


Der Himmel öffnete alle Pforten. Es goss aus Kübeln.


Also wurde das Anlegemanöver zum Wassersport. ☺


Das Hafenmeisterbüro befindet sich in einem hübschen Hausboot. Außerdem hat der Hafen einen guten Slip und einen Wohnmobilplatz.


Gegen Abend ging es in die Altstadt. Alle Restaurants waren pike-pake-voll. Nirgends ein Tisch für die Crews und die 3 Hunde. Wir standen hungrig auf dem Marktplatz. Und nun?


Die Kellnerin vom Restaurant BANKA hatte Mitleid mit der deutschen Bootjegruppe. Sie improvisierte einen Tisch im sehr hübschen Restaurant. Es gab hervorragendes Essen. Wirklich zu empfehlen!


Am späten Abend schlenderten wieder zurück in die Marina und holten und auf STÖPSEL einen Absacker.


Dienstag 07.06.


Das Wetter hatte sich über Nacht beruhigt. Bis nach Zwolle zur Spooldersluis war es nur ein Kurzes „Hebel auf den Tisch“.


Nach kurzer Wartezeit konnten wir einfahren. Als wir schon in der Schleuse festgemacht hatten, war dem Binnenschiffer an den Dalben eingefallen, dass er auch Schleusen will. Also mussten wir bis zum vorderen Schleusentor verlegen. Das Binnenschiff lief hinter uns ein. Ich, der Skipper von Hii..., habe seit 1982 ein Boot, aber es ist noch nie ein gewerbliches Binnenschiff nach mir in eine Schleuse eingefahren. Schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn


sich der schwarze stählerne Bug bis auf wenige Meter hinten langsam dem Außenborder nähert. ☺ ☺


Aber kein Problem. Der Kapitän fuhr ganz sanft.


Viel besser als hinter einem BiSchi oder Kümo in einer Schleuse zu liegen, das während der Schleusung den Gang nicht ausrückt, um in die „Spring zu dampfen“.


Die Strecke auf dem Zwarte Water bis zur Mündung der Overijsselschen Vecht waren wir am Montag Saison schon gefahren.


An der Schleuse Vechterweerd warteten bereits 2 Boote im Schleusenkanal. Es war Mittagspause. Wir schoben den Bug in den Sand und machten auch ein Päuschen, bis die 2 Verdränger im Rückwärtsgang aus dem Schleusenkanal kamen. Es kam Verkehr von oben. Als dieser passiert hatte konnten wir mit den Verdrängern einfahren.


Kurze Zeit später war der Ausgangspunkt Dalfsen erreicht


Dort wurde alle Boote geslipt und es ging wieder nach Hause.


*Kanal 31 kann bei deutschen UKW-Funkgeräten nicht angewählt werden. Dieser muss vom Hersteller extra freigeschaltet werden.