2022-10 Abmotoren


Abmotoren 21. – 24. Oktober 2022

 

Kurzerhand war das vorgesehene Ziel Frysland (Earnewolde) wegen der ab Oktober gesperrten Schnellfahrstrecken auf den friesischen Meeren von den teilnehmenden Skippern abgeändert worden. Wie beim Abmotoren 2015 wurde Ees als neues Ziel vereinbart.

Freitag, 21.10.:

 

Wie vorab abgesprochen trafen bereits alle 6 Gespanne (Infinity, Melody, Hii…, Stöpsel, Najade und Smurf) am frühen Nachmittag am Slip ein und wurden nacheinander zu Wasser gelassen. Vor dem Slip lag ein Binnenschiff. Das Erreichen des offenen Wassers war ein weinig Tricki, aber es ging.



Die Gespanne wurden auf dem extra dafür vorgesehenen Parkplatz abgestellt.

 

Da zur fortgeschrittenen Jahreszeit bereits früh das Tageslicht schwindet und trotz der Ausrüstung der Boote mit den vorgeschriebenen Radarreflektoren, sollte das Ziel in der Nähe von Elburg noch vor Einbruch der Dunkelheit erreicht werden.

 

Nach dem Ablegen und einem kleinen Schlag Richtung Zwartsluis ging es um 180° auf der Ramsgeul unter der  Ramspolbrug und durch die Balgstuw Richtung Ijsseloog.

 

Auf dem Ketelmeer befindet sich ein Speergebiet, welches von den Booten umfahren wurde, um dass in das Vossemeer einzufahren.

 

Nach einiger Stecke war die Roggebotsluis erreicht. Wieder einmal war festzustellen, wie reibungslos in den Niederlanden der Verkehr auf den Wasserstrassen funktioniert. Bereits bevor das letzte Boot des TBCO den Schleusen vorhafen erreichte, spran die Signalanlage auf „Grün-Rot“. Wenige Augenblicke später waren alle Boote in der Kammer fest. Der Hub der Schleuse war gefühlt nur 1 dM. Nach verlassen der Schleusenkammer war es nur noch ein kurzes Stück bis zur Anlegestelle „De Meerkoet“. Dort waren bis auf einen Platz alle Boxen frei.

Schnell waren alle Boote fest.


 Das Wetter war sonnig. Einige Tische und Stühle fanden den Weg an Land. Der Grill wurde gezündet und bis tief in die Nacht hinein geredet und gelacht.

 

Samstag. 22.10.:

Nach dem Frühstück legten die 6 Boote ab, um das Reevediep, die neue Passage Richtung Kampen zu befahren. Es war eine sehr gemächliche Fahrt, denn es sind nur 6 km/h erlaubt. Am Ende der neuen Verbindung erreicht man die Scheeresluis. Von Weitem hatte uns der Schleusenmeister offensichtlich schon entdeckt. Ohne Abzustoppen konnten wir einfahren. Nach der Schleusung waren es nur noch 300m bis zur Ijssel oberhalb von Kampen. Auf der Ijssel darf man bis auf einige gekennzeichnete Streckenabschnitte im Gleiten fahren. Davon wurde Gebrauch gemacht. In flotter Fahrt ging es an Zwolle vorbei Richtung Süden. Nach einiger Zeit wurde der kleine Hafen von Wijhe erreicht. Hier legten wir eine längere Pause ein. Es wurde etwas gegessen und getrunken und ein kleiner Spaziergang zum Wohnmobilplatz und dem sehr steilen Sliprampe gemacht.

In der Zwischenzeit fuhren etliche Boote vorbei. U. a. auch ein großes Behördenboot der Rijkswaterstaat.

Nachdem alle wieder aufgerödelt hatten, ging es weiter Ijssel Richtung Deventer. Bereits nach einem kurzen Stück, vor Veessen, wird die Geschwindigkeit begrenzt. Das entsprechende Schild hatten die ersten 3 Boote wohl übersehen und erst vor der nächsten Kurve am Campingplatz, t Haasje, aufgestoppt.

Hier lag jetzt das Behördenboot vor Anker. Das zweite Boot aus unsere Gruppe wurde heranbeordert und nach Kontrolle der Papiere beließ man es bei einer Ermahnung und alle konnten die Fahrt fortsetzen.

 

Deventer wurde passiert und das Ziel Zutphen rückte näher. Dort liefen wir den schön gelegenen Vispoorthaven an. Dort betreibt der WSV Gelre den Jachthaven. Da zu dieser Jahreszeit die Hafenmeister nicht regelmäßig auf ihren Stegen unterwegs sind, nahmen wir Kontakt auf, um unsere Ankunft anzumelden. Eine Toilette und 2 Duschen waren noch geöffnet. Das reichte uns.

 

Diesmal sollte ein Restaurant aufgesucht werden. Überall war es proppevoll. Im griechischen Restaurant Mykonos ergatterten wir den letzten Tisch. Das Essen war prima. Mit vollen Mägen suchten wir wieder den Steg auf. Erst führten wir unsere „Fachgespräche“ noch draußen, später gewährte Werner uns Unterschlupf.

 

Sonntag, 23.10.:

 

Nach Körperpflege und Frühstück fuhren wir wieder auf der Ijssel Richtung Norden. Dieses Mal achteten wir peinlich genau auf die Schilder am Ufer. Mit den behördlich angeordneten Unterbrechungen der Gleitfahrt fuhr der TBCO-Tross bis zum malerischen Minihafen von Wilsum auf der östlichen Ijsselseite. Dort legten wir die Mittagspause ein.

 

Am frühen Nachmittag ging es weiter Ijsselabwärts an Kampen vorbei. Wir wollten eine der Anlegestellen im Ijjsseldelta (mit kleinem Poller in ANWB-Karten gekennzeichnet) zur Übernachtung aufsuchen.

 

Wir landeten auf Keteleiland über die Zufahrt vom Kattendiep an einem sehr schönen Anlageplatz mit liebevoll eingerichteter Schutzhütte.


Sogar Stühle, Tisch und Gasgrill sind vorhanden. Die Nutzung ist kostenlos aber man darf eine Spende hinterlassen, was wir natürlich gerne gemacht haben.


 

Zu späterer Stunden kam noch ein niederländischer Stahlverdränger mit einer Männergruppe. Sie waren wirklich überrascht, um diese Jahreszeit noch 6 deutsche Boote an einem Sonntagabend weit weg von der nächsten Stadt anzutreffen.

Was für ein idyllischer Ort! Ein prima Abschluss dieses Törns. Wilke hatte seine Dieselheizung am Start. Ruckzuck herrschten wohnliche Temperaturen in der Hütte.

 

Montag 24.10.:

 

Über Nacht war es ordentlich windig geworden. Wir hatten zwar nur noch wenige Kilometer zum Slip nach Eens, aber auf dem Ketelmeer gab es richtig harten Hack von Backbord. Die Scheibenwischer mussten alles geben, um das Spritzwasser von den Scheiben zu bekommen.

 

Am Slip war das Binnenschiff vom Freitag verschwunden. Nun hätte man den Windschutz gut gebrauchen können, denn es bließ ordentlich im 90° Winkel zur Slipbahn. Mit vereinten Kräften war das Verbringen der Boote auf die Trailer kein Problem.

 

Nach kurzer Zeit waren alle Gespanne reisefertig zur Heimfahrt. So endete die Saison 2022.