2012-04 Anmotoren

27.04.2012        Männertour auf der Weser

 

Als Starthafen für das diesjährige Anmotoren wurde das Wassersportzentrum Oberweser, zum Schlut 1A, 28309 Bremen- Hemelingen, 53.036433,8.871834 gewählt.

Aufgrund des frühen Termins im Jahr und der zu erwartenden geringen Temperaturen war diese Tour als reine Männertour geplant um die zarten Gemüter der weiblichen Besatzungsmitglieder nicht unnötig zu belasten (man verzeihe die ironische Anmerkung des Autors).

Für das Abstellen der Gespanne fielen 20,-€ an Gebühren an, für das Slippen 10.

Der Hafen besitzt einen sehr kurzer, schmalen Slip. Auf der rechten Seite des Slips ist am Steg eine Markierung wo das Ende der Anlage ist. Dahinter rutscht der Trailer über eine Kante und ist dann schwer wieder aus dem Wasser zu bekommen. Für größere Boote ist aber auch ein Kran verfügbar.

 

 

Die Skipper der Sunshine und die Besatzung der Gitano waren schon am Vortag angereist. Die Blaubär traf gegen Mittag ein, die Black Pearl folgte nach der Mittagspause.

Als Smurf und Hii ihre Flipper ins Wasser lassen wollte, musste zuerst der Trailer eines Bootsfahrers mittels eines Gabelstaplers aus der Slipanlage geborgen werden. Ein tiefergelegtes Auto, ein ungünstig gelegener Knick im Slip ließen den Trailer vom Kugelkopf abspringen und samt Boot im Wasser verschwinden.

Durch den engagierten Einsatz des Hafenpersonals und vieler hilfsbereiten Hände, konnten Boot und Trailer dann gerettet werden.

 

 

Zwischenzeitlich trafen über den Wasserweg Enno, Micha und Olaf ein. Enno ist der neue Besitzer der „alten Smurf“ und ortsansässig. Daher hatte Wilke die drei zur Tour als Gastfahrer eingeladen.

Zwischenzeitlich legte sich auch der frische, kräftige Wind, so dass die Flotte sich auf den Weg machen konnte.

Wenige hundert Meter hinter der Hafenausfahrt bemerkten die Blaubär und die Hii ein treibendes Boot auf der Weser, dessen Fahrer zwar keinen Hinweis gab aber stetig in Richtung Ufer trieb. Auf Anfrage gab er bekannt, dass er seinen Motor nicht mehr ans Laufen bekäme. Beherzt sprang Hii‘s Skipper Alfred auf das kleine Sportboot um mit routinierten Handgriffen den Motor anzuwerfen und die Weiterfahrt in mäßiger Marschfahrt zu ermöglichen.

Nach dem Passieren der Schleuse Langwedel, die sich der TBCO mit 2 Berufsschiffern teilen musste, ging es auf die Aller zum Verdener Motorbootverein (Höltenwerder 2, 27283 Verden 04231 82266, VMV-verden.de, 52.935642,9.21199).

Telefonisch angekündigt legten alle Boote am Außensteg an und vertäuten ihre Boote für die Nacht. Da der Hunger sich bei allen Besatzungen breit machte, wurde unmittelbar der Grill aufgestellt während andere sich beim Hafenmeister vorstellig machten.

Dieser uns seine Vereinskameraden befanden sich in geselliger Runde im Klubheim, was dazu führte, dass die Formalitäten sich auf das Notwendigste beschränkten.

Die Liegegebühren beim Verein betragen pro Meter einen Euro und 1,50€ zusätzlich für den Strom. Restaurants befinden sich keine in der Nähe des Hafens, aber die Frau des Hafenmeisters erklärt sich gerne Bereit schnelle Kleinigkeiten in Ort zu holen, solange die Geselligkeit nicht zu weit fortgeschritten ist.

28.04.2012

In der Nacht setzte starker Regen ein, der sich aber bis zum Frühstück legte

Die Najade hatte sich für den Samstagnachmittag am Hafen Verden angemeldet. Daraufhin beschlossen die anderen Skipper die Gelegenheit zu nutzen und die Aller ein Stück zu befahren. Die Crew der Balu musste sich wegen familiärer Verpflichtungen verabschieden und trat die Rückreise an.

 

 

Vorbei an Pferden, Hornvieh und einem dekorativen Storch im Garten ging es die Aller stromaufwärts bis zum WSV Westen (52.841405,9.3055).

 

 

Der anfänglich verschlossene Ausgang zum Hafen wurde durch einen freundlichen Anwohner geöffnet, so dass wir uns mit einer heißen Tasse Kaffee in der Hand die Beine ein wenig vertreten konnten.

Das Wetter wurde immer besser und so machte die Rückfahrt auf der doch recht eintönigen Aller etwas mehr Spaß.

Kurz vorm Yachtclub Verden kam uns dann die Najade entgegen, vereint ging es zurück auf die Weser stromaufwärts nach Hoya (52.799533,9.147405).

Als die Boote am Außenlieger festmachen wollten, wurden wir von Mitgliedern des Vereins in den kleinen Hafen gebeten. In den dortigen Boxen fanden alle Boote sicheren Schutz vor Schwall.

 

 

Die Liegegebühren betrugen auch hier einen Euro pro Meter, 0,80 fürs Duschen und 1,50 für Strom. Vertrauensvoll legten die Skipper ihren Obolus in die dafür bereitgestellte Schatulle.

Die Sanitäranlagen im Clubhaus waren vom Feinsten. Selbst das Duschen funktionierte ohne Marken und Automaten. Es geht auch mit Vertrauen.

29.04.2012

Die Najade, Hii und Smurf mussten am Sonntag die Heimreise antreten. Die Najade fuhr deshalb nach Verden, die anderen nach Hemelingen. Dort angekommen wartete die Najade bereits auf ihrem Trailer.

Routiniert wurden die anderen beiden Boote aus dem Wasser geholt.

Eine letzte gemeinsame Tasse Kaffee und die 3 Boote verließen das Hafengelände. Auf der nahegelegenen Autobahnbrücke konnten wir noch kurz die Silhouetten der Gespanne sehen.

Die Blaubär, Sunshine, Gitano und die Black Pearl machten sich auf in Richtung Bremen.

Die zu passierende Sportbootschleuse funktioniert automatisch und hat auch keine Betriebszeiten. Hinter der Schleuse ist Tidengewässer. Während der Fahrt zur Bremer Innenstadt merkten wir gar nicht, dass wir gegen die Flut fuhren.

 

 

Vorbei am Weserstadion und an zahlreichen Leuten die den Sonntagabend auf dem Rasen des Weserdamms verbrachten, an historischen Schiffen zum Sportboothafen Bremen (53.077354,8.799944).

 

 

Leider entpuppte sich dieser als Steg mitten im Vergnügungsviertel und einige Skipper beschlich die Angst um die Nachtruhe. Vollmundige Versprechungen der anwesenden Bootsfahrer konnten die skeptischen Gemüter nicht beruhigen und Plan B wurde angegangen.

Der komplette Trupp zurück, durch den Inhalt eines Fäkalientanks zur Sportbootschleuse. Der Mist staute sich durch die Flut vor der Schleuse, dafür dauerte die Rückfahrt bis zur Schleuse nicht so lange. Das steigende Wasser verhalf den Booten zu einer zügigen Rückfahrt.

Gegenüber dem Starthafen Hemelingen befindet sich der WSV Hanse Kogge (53.03861,8.862281), Bunsackerweg 46, 28279 Bremen, 0421 - 83 13 21, http://www.whk-bremen.de/ .

 

 

Ein sehr großes, ruhiges Hafengelände. Die Bewirtung am Steg hatte leider noch nicht geöffnet. Im Vereinsheim, wo ein Restaurant betrieben wird, fand eine große Geburtstagfeier statt. Die Empfehlung zum Vereinsheim des Fußballclubs zu gehen erwies sich auch als Reinfall, da deren Küche auch schon geschlossen hatte. Ein paar Minuten zu Fuß und ein chinesisches Restaurant öffnete seine Türen und gab Gelegenheit die hungrigen Mägen der Kapitäne zu füllen.

Gesättigt wieder bei den Booten angekommen zeigte ein Blick in den Himmel, wo die Einflugschneise des Bremer Flughafens verläuft. Gott sei Dank gibt es in Bremen ein Nachtflugverbot, so dass es eine ruhige Nacht wurde.

30.04.2012

Nach dem Frühstück wurde etwas Geld in einen Umschlag gepackt und im Vereinsheim in den Briefkasten geworfen. Dann fuhren die vier verbliebenen Boote einmal quer über die Weser in den Hafen Hemelingen. Nach und nach wurden die Boote aus dem Wasser geholt, die Skipper verabschiedeten sich traten die Fahrt in die Heimat an.